Kirche Maria vom Siege (Wien)
Die Kirche Maria vom Siege ist eine ehemalige römisch-katholische Pfarrkirche am Mariahilfer Gürtel im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus, die 2015 der koptisch-orthodoxen Kirche geschenkt wurde.[1][2] Die Pfarre Fünfhaus wurde mit 30. Juni 2016 aufgehoben und ihr Gebiet der Pfarre Reindorf zugeschlagen.[3]
Die Kirche ist eine von insgesamt acht, die von 2010 bis Juni 2022 von der römisch-katholischen Kirche an andere christliche Glaubensgemeinschaften übergeben wurden.[4]
Bauwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sakralbau wurde von 1868 bis 1875 nach Entwürfen des Architekten Friedrich von Schmidt, der auch das Wiener Rathaus plante, im Stil der historistischen Neofrühgotik errichtet. Schmidt hatte bereits im Jahr 1858 den Entwurf einer Kirche angefertigt, ohne allerdings den Bauplatz zu kennen.[5] Um acht zentrale Pfeiler legt sich ein Kranz von Kapellen. Eine in der Grundstruktur vorbildhafte architektonische Parallele hinsichtlich des Innenraumes der Wiener Kirche Maria vom Siege stellt das Dekagon der Kölner Kirche St. Gereon dar.
Am rechten Seitenaltar ist eine Kopie des Bildes Maria vom Siege, das der Kirche den Namen gab. Das Patrozinium geht auf die Legende des beschädigten Gnadenbildes zurück, welches zum Sieg der Katholischen Liga bei der Schlacht am Weißen Berg am 8. November 1620 beitrug, der auch die römische Kirche Santa Maria della Vittoria errichtet wurde. Seit 1985 unterstand die Kirche dem Kalasantiner-Orden.
Mit dem kleinen Turm auf der Kuppel erreicht der Bau eine Höhe von 68 Metern.
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel der Pfarrkirche Maria vom Siege wurde von G. F. Steinmeyer & Co. 1873[6] errichtet. Das Kegelladen-Instrument verfügt über 24 Register auf 2 Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertraktur ist mechanisch.[7]
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berta Pechanek: „Es gibt einen der Dich liebt … Jesus Christus“: die Pfarrkirche Maria vom Siege in Wien Fünfhaus – eine Wallfahrtskirche neueren Zuschnitts inmitten eines Arbeiterbezirkes. Diplomarbeit an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2008 (Online-Version)
- Pfarrkirche Maria vom Siege in Fünfhaus. Wien 15, Maria vom Siege 3. In: Peter Haiko, Renata Kassal-Mikula: Friedrich von Schmidt. (1825–1891). Ein gotischer Rationalist (= Historisches Museum der Stadt Wien. Sonderausstellung 148). Museen der Stadt Wien, Wien 1991, ISBN 3-85202-102-2, S. 164–173.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Radio Vatikan: Ö: Wiener Kirche „Maria vom Siege“ wird an Kopten übergeben vom 7. Dezember 2015.
- ↑ Die Schenkung umfasst das Grundstück, auf dem die Kirche steht, und den Pfarrhof auf der Adresse „Maria vom Siege Stiege 3“ samt dessen Garten, nicht jedoch das Grundstück um die Kirche selbst: Schenkungsvertrag vom 4. Dezember 2015, in: amtliches öffentliches Grundbuch, Bezirksgericht 01302 Fünfhaus, Einlagezahl 517 (abgerufen am 14. August 2023).
- ↑ Diözesanblatt der Erzdiözese Wien, 154. Jahrgang, Juli 2016. S. 44. (abgerufen am 14. August 2023).
- ↑ Serbisch-orthodoxe Kirche übernimmt Gebäude ORF.at, 22. Juni 2022, abgerufen am 22. Juni 2022 (dieser Beitrag und einige andere um diese Zeit entstand im Umfeld der Übergabe der Pfarrkirche Schöpfwerk, deshalb wird die serbisch-orthodoxe Kirche erwähnt).
- ↑ Nemetschke Kugler; Lexikon der Wiener Kunst und Kultur
- ↑ Österreichische Orgeldatenbank Karl Schütz. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. August 2011; abgerufen am 5. Dezember 2011. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zur Orgel der Pfarrkirche Maria vom Siege auf organindex.org. Abgerufen am 5. Dezember 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 11′ 35,6″ N, 16° 20′ 16,1″ O